
Wir konnten Frank Kutzner vom sächsischen wegebund (Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs e.V.) aus Dresden für ein Interview gewinnen. Im wegebund arbeiten engagierte sächsische Kommunen für den Wandel für Rad und Fuß zusammen.
Wir sprachen mit ihm über kommunale Konzepte und Lösungen, um dem zunehmenden CO2-freundlichen Individualverkehr mehr Raum zu geben und Rechnung zu tragen.
Was ist Ihre persönliche Motivation und Vision für den Radverkehr?
Die Vision: Alle Radfahrenden kommen sicher an ihr Ziel. Radfahren macht Spaß, ist einfach und schnell.
Welche Projekte steuert der wegebund in Sachsen?
Der wegebund setzt Projekte zur Fachberatung (inkl. Förderberatung), Qualifizierung, Vernetzung, Repräsentation und Öffentlichkeitsarbeit für seine Mitgliedskommunen. Ziel ist es die Mitgliedskommunen bei der Rad- und Fußverkehrsförderung vor Ort zu unterstützen.
Die Projektpalette reicht von Seminarreihen, Exkursionen und Vor-Ort-Begehungen über öffentliche Kampagnen bis hin zu konkreten Arbeitsvorlagen für Ausschreibungen. Die Anlässe und Fachthemen sind so vielfältig wie das Spektrum Rad- und Fußverkehr an sich, egal ob Dienstradleasing in der Stadtverwaltung, Fahrradparken, die Einrichtung von Fahrradstraßen oder die Planung von Querungsanlagen für den Fußverkehr.
Rad- und Fußverkehr erleben eine Renaissance. Seitdem elektrisch unterstützte Fahrräder, Fahrradanhänger, Lastenräder und große Leihfahrradsysteme Einzug gehalten haben, hat sich auch die Fahrradnutzung vervielfacht. Auch die Gruppe der Radfahrenden ist vielfältiger geworden. Die Förderung von Rad- und Fußverkehr ermöglicht der Bevölkerung ihre Mobilitätsform frei zu wählen, weil Hindernisse, Umwege und Gefahren reduziert werden. Zudem werden die Gesundheits- und Umweltbelastungen für die Sächsinnen und Sachsen reduziert.
Wer unterstützt und finanziert die Initiativen vom wegebund. Wer sind Ihre Partner und gibt es eine Zusammenarbeit mit dem ADFC?
Der wegebund finanziert sich aus dem Beiträgen der Mitgliedskommunen und der Förderung durch den Freistaat Sachsen. Der wegebund steht im Austausch mit allen wichtigen Akteuren im Rad- und Fußverkehr, von Verbänden (u. a. ADFC) und Wissenschaft bis hin zu Unternehmen und den Landesbehörden.
Wo sieht Ihr Verband seinen Bezug zur Wirtschaft des Landes Sachsens. Wie können Unternehmen aus Sachsen von Ihrer Arbeit direkt oder indirekt profitieren?
Der Radtourismus ist ein unterschätzter Riese in Sachsen. Wir setzen uns für eine deutlich stärker Unterstützung des Radtourismus als Anker der regionalen Wertschöpfung ein. Zudem sehen wir die Fahrradindustrie in Sachsen im Aufwind, egal ob Hersteller von Stadtmobiliar – insbesondere Radabstellanlagen (vgl. Velodepo, Orion, Kienzler, RWC, Mitras) – als auch große Massenhersteller (z.B. Diamant) und kleine Komponenten-Produktionen.
Wir arbeiten mit dem Branchen-Netzwerk Cycling Saxony zusammen.
Weitere Informationen zum wegebund, seinen Projekten und den Ansprechpartnern finden Sie auf seiner Webseite.
(Foto-Quelle: wegebund)