Interview mit Olaf Leicht

Die derzeitige, angespannte Situation stellt an fast alle Unternehmen besondere Herausforderungen. Wir sprachen mit Olaf Leicht von der SINNPLEX Unternehmensberatung, über seine Sichtweise auf diese Situation, seine Konzepte zur Bewältigung der “Corona-Krise” für den Mittelstand und Empfehlungen, wie man diese Zeit – mit oder ohne  Hilfen und Förderprogrammen – überstehen kann.


Herr Leicht, Sie führen seit vielen Jahren die Unternehmensberatung sinnplex. Wie bewerten Sie die aktuelle Lage des Mittelstandes in der „Corona-Krise“?

Der Mittelstand hat gerade hart zu kämpfen, beweist aber mal wieder seinen erfahrenen Umgang mit Problemen. Seine Beweglichkeit macht in überlebensfähiger. Dagegen müssen einige Konzerne ihre strukturellen Versäumnisse gerade teuer bezahlen.

Was raten Sie Ihren Mittelstandskunden jetzt?

Zunächst ist die Liquidität zu sichern und der Betrieb ist ggf. auf die eingeschränkten Bedingungen anzupassen. Das sollte heute schon erledigt sein, insbesondere durch die staatlichen Förderprogramme.
Bedeutender ist jedoch, jetzt seine Strategie zu prüfen und sich gegebenenfalls neu zu definieren. Vieles wird sich fundamental ändern – Prozesse, Produkte, Preise, Märkte etc. pp. Für einen Unternehmer ist jetzt der beste Zeitpunkt, das Konzept seiner Zukunft zu erstellen.

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden dabei?

Wie Winston Churchill schon sagte: „Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“.
Wer ein gutes Konzept erstellen will, muss ein Wagnis eingehen, denn er muss eine Prognose für die Zukunft erstellen und seinen Platz darin definieren. Man vergisst dabei schnell, dass die Zukunft von der Entwicklung der „Anderen“ bestimmt wird, nicht von der eigenen. Diese Komplexität berücksichtigen wir bei der Erstellung unserer Analysen und Zukunftskonzepte sowie deren Umsetzungsbegleitung.

… und was kostet das?

Man sollte so etwas als wichtige Investition ansehen. Die genauen Kosten hängen von den jeweiligen Umständen ab. Wir arbeiten in Mitteldeutschland, da werden diese Aufwendungen von den Förderbanken der Länder unterstützt (in Sachsen-Anhalt bis zu 50 %). Sinnplex ist dort als Beratungsunternehmen gelistet, ebenso wie bei der KfW.

In welcher Branche sind Sie tätig?

30 Jahre Mittelstandsberatung haben uns gelehrt: Die Vielfalt der Betrachtungen macht den Erfolg wahrscheinlicher. Unsere Herangehensweise ist deshalb branchenunabhängig. Wir beraten Branchen von A wie Altenpflege bis Z wie Zulieferer. Unsere Abgrenzung liegt in der Unternehmensgröße. Wir beraten mittelständische Unternehmen mit einem Jahres Umsatz von 5 bis 50 Millionen Euro.

Herr Leicht, Sie waren auch viele Jahre als Banker tätig. Raten Sie zu den aktuellen Kreditangeboten in KfW?

Die Bundesregierung hat über die KfW einen wichtigen und guten Schritt für die deutsche Wirtschaft getan. Als gelernter Volkswirt sehe ich die 100-prozentige Risikoübernahme des Staates etwas kritisch.
Aber ja, per heute fahren die meisten Unternehmen durch den Nebel. Sie können noch nicht sehen was morgen und übermorgen passiert. Man sollte deshalb den jetzt einfachen Zugang zu Fremdkapital nutzen. Jedoch muss auch das Teil eines Gesamtkonzeptes sein. Denn die Rückzahlung der Darlehen wird kein Spaß. Reden Sie darüber mit ihrer Hausbank oder gerne auch mit uns.

Was raten Sie heute den Unternehmen?

Sehen Sie die Krise als Chance. Zeigen Sie, dass Sie stark sind. Und scheuen Sie nicht, sich neu zu erfinden. Auch mit Unterstützung, denn wirklich groß ist nur, wer sich helfen lässt.


Kontakt:

SINNPLEX Unternehmensberatung
Pölle 9 – 06484 Quedlinburg
Über den Steinen 9 – 06449 Aschersleben
Mobil: 0160 5782015
E-Mail: ol@sinnplex.com

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.sinnplex.com