Interview mit Maik Friebe

e·SCAN® ist die Dachmarke der Dienstleistungsallianz zwischen der BWI GmbH und MCH GmbH aus Magdeburg, den führenden Experten für Beratung und Qualifikation rund um Energieeffizienz und Managementsysteme in Sachsen-Anhalt. Wir sprachen mit Maik Friebe, Geschäftsführer der e·SCAN.


Sehr geehrter Herr Friebe, viele Ihrer Kunden aus dem Mittelstand verschiedenster Branchen sind mehr oder weniger von der Corona Krise betroffen.Was sind derzeit die größten Herausforderungen für Ihre Industriekunden?

Aus unseren sehr engen Kundenkontakten, die wir mit Beginn der verschärften Kontaktverbotsregeln verstärkt haben, können wir drei Schwerpunkte zusammenfassen:

  • “Wie kann die eigene Liquidität gesichert werden, wenn Kundenaufträge ausbleiben?”
  • “Wie werden Gesundheitsgefahren vom Personal ferngehalten, damit die Produktion aufrecht erhalten bleiben kann?”
  • “Wie können Absatzwege optimiert werden, wenn die herkömmliche Logistik gestört ist?”

Welche Anfragen erreichen Sie dazu aktuell?

Da gibt es den Handwerker, der seine Buchhaltung im Homeoffice organisieren muss, weil seine Mitarbeiter mit der Kinderbetreuung zu Hause gebunden sind. Hier gilt, es neue Kommunikationswege über digitale Kanäle aufzusetzen und die entsprechende Software in den Arbeitsalltag zu integrieren. Oder das mittelständige Industrieunternehmen, das sich von der Abhängigkeit eines großen Kunden befreien möchte, da 80 % des Umsatzes durch Werksschließung des Kunden ausgefallen sind. Sehr häufig geht es allerdings darum, langfristig Absatzmärkte und Zulieferketten zu differenzieren, um zukünftig die Risiken einer Spezialisierung in diesen Bereichen zu verringern. Eine große Rolle spielen dabei Themen wie Lagerhaltung, Abwehr von Gesundheitsgefahren für die Mitarbeiter und natürlich auch neue Vertriebsmodelle.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden, wie sie mit den Folgen der Krise umgehen können?

Krisen sind befristet, auch wenn ein Ende nicht unbedingt absehbar ist. Das gilt mit großer Wahrscheinlichkeit auch für die aktuelle Ausbreitung des Corona-Virus und seinen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Art und Weise, mit der eine Organisation darauf reagiert, ist ein Indikator für den Reifegrad ihrer Prozesse.
Schon während der Krise an die Zeit danach zu denken und kreative Ideen zu entwickeln, agile Strukturen zu verstärken, flexibel in den Entscheidungen zu bleiben, sind ein Ausdruck davon. Daher empfehlen wir den Blick auf die entscheidenden Handlungsfelder jeder Organisation, wie z.B. Strategie, Kommunikation, Prozesse, Personal und Änderungsmanagement zu richten. In diesen Feldern stecken oft die größten Veränderungspotenziale mit einer nachhaltigen Wirkung.

Wie helfen Sie konkret dabei, in den von Ihnen genannten Bereichen Wege aus der Krise zu finden?

Wir haben unsere Erfahrungen aus der Einführung und Aufrechterhaltung von Managementsystemen in ein Analyseinstrument übertragen, mit dem wir gemeinsam die Handlungsfähigkeit in den Kernbereichen unternehmerischen Handelns ermitteln können.
Für die Umsetzung benötigen wir im ersten Schritt nur maximal 4 Tage, um Ihnen einen fundierten Bericht mit kurz-, mittel- und langfristigen Handlungsempfehlungen zu entwerfen. Die Ergebnisse ermöglichen es, Entscheidungen auf einer fundierten Grundlage zu treffen.
Aktuell wird der Einsatz unseres Beratungsansatzes mit attraktiven Programmen von Bund und Ländern unterstützt. Teilweise mit erleichterten Anforderungen einer Inanspruchnahme und ohne vorherige Eigenanteile. Als registriertes Beratungsunternehmen dürfen wir diese Mittel für Klein- und Mittelstandsunternehmen beantragen, die durch die Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten sind. Dazu reicht es, uns eine Email mit Stichworten zum Unterstützungsbedarf zu senden.

Wie reagieren Ihre Kunden auf dieses Angebot?

Natürlich ist es noch zu früh, um wahrnehmbare Wirkungen einzelner Maßnahmen bewerten zu können. Allerdings stoßen die Empfehlungen unserer Analysen auf großes Interesse. Einige Kunden gehen mit uns gemeinsam den nächsten Schritt und setzen die vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen mit unseren Beratern um. Anderen helfen wir mit der Beantragung von Fördermitteln, um die finanziellen Mittel für gezielte Aktivitäten zu erhalten.

Wie hat sich Ihr eigenes Unternehmen auf die aktuelle Situation eingestellt?

Natürlich haben wir schon frühzeitig unsere Arbeit auf die veränderten Bedingungen hin ausgerichtet. So nutzt ein Teil unserer Mitarbeiter die firmeeigene Infrastruktur von zu Hause aus im Homeoffice. Durch die Einteilung in Arbeitsschichten haben wir die Erreichbarkeit in unseren Büroräumen abgesichert. Auf der Grundlage strenger Datenschutzvereinbarungen mit unseren Kunden stehen wir über digitale Kanäle mit unseren Kunden im Austausch. Beratungsgespräche erfolgen per Telefon oder Video-Chat, oder unter Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf persönliche Schutzausrüstung und unter Einhaltung des Mindestabstandes, wenn wir z.B. zur Datenaufnahmen von Energieverbräuchen zu unseren Kunden müssen. Wir sind also durchweg arbeitsfähig.

Haben Sie schon Ideen, Pläne oder gar Geschäftsanbahnungen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen?

Angestoßen durch die verstärkte Nachfrage einer operativen Beratung, haben wir unsere Leistungen und Methoden der Managementberatung schon zu Beginn des Jahres ausgebaut. Mit der Entwicklung und Verfeinerung unserer Analyseverfahren, bieten wir eine umfassende Bewertung der Leistungsfähigkeit von verschieden großen Organisationen. Diesen Weg werden wir, gestärkt mit den aktuellen Erfahrungen, auch nach der Krise weiterverfolgen. Nähere Informationen dazu können Sie bei uns direkt erfragen.


Weitere Informationen über:
BWI Bio-Wärme-Innovation GmbH
Halberstädter Straße 40a
39112 Magdeburg

Telefon: 0391 9909 69 50
www.e-scan.de