Plasma-Reaktoren aus Dresden sollen Kosten für E-fuels auf 1 Euro senken

(Dresden, 20.01.2023) Das Dresdner Start-up refuel.green will der Zukunftstechnologie e-fuels zum Durchbruch verhelfen – und bekommt dafür nun eine Anschubfinanzierung von 1,2 Millionen Euro. An dieser beteiligen sich der High-Tech Gründerfonds (HTGF) als Lead-Investor, der Technologiegründerfonds Sachsen (TGF) sowie zwei Business Angels. e-fuels sind synthetische, mit Ökostrom produzierte Kraftstoffe, die einer der Schlüssel für eine klimaneutrale Mobilität und Industrie sein könnten.

Refuel.green verspricht, die Herstellungskosten von derzeit 2,50 Euro pro Liter auf 1 Euro zu senken. Hierfür haben sie ein hochinnovatives Plasmakatalyse-Verfahren entwickelt, das effizient, günstig skalierbar und nachhaltig ist. „Der innovative Lösungsansatz, mit dem die Produktion von e-fuels auf ein wettbewerbsfähiges Preisniveau gebracht werden kann, sowie das komplementäre Gründerteam aus Innovationstreibern, Entwicklern und Anlagenbauern haben uns überzeugt“, erklärt HTGF-Investment-Manager Nils Lang. 

Mit ihrem Plasmakataylse-Verfahren will das Team um die beiden Co-CEO’s Michael Haid (links) und Sebastian Becker eine kostengünstige, grüne Alternative zu fossilen Brennstoffen schaffen. ©refuel.green

Beim Plasmakatalyse-Verfahren werden Kohlenstoff und Wasserstoff in einen Reaktor gegeben und darin ein Plasma gezündet. Durch einen hinzugegebenen Katalysator reagieren diese zu Kohlenwasserstoff, der schließlich zu Diesel, Benzin oder Kerosin weiterveredelt werden kann. Der Prozess läuft nicht nur klimaneutral ab, sondern entzieht der Atmosphäre sogar CO2, das als wichtiger Rohstoff benötigt wird. Hiervon profitieren insbesondere Raffinerien und Chemiebetriebe, die heute noch abhängig von fossilem Erdöl sind. Außerdem sind e-fuels mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren kompatibel – Infrastrukturen und Fahrzeuge können also weiterverwendet werden. Aktuell befindet sich die Technologie an der Schwelle zur Anwendung in der Industrie. Ein Prototyp ist für 2023 angedacht, Ende 2025 soll die Serienproduktion starten.