
Am 24. Juni feierte das Kaliwerk Zielitz sein 50-jähriges Jubiläum. Leider können wir Ihnen heute noch keine Fotos von der Festveranstaltung präsentieren.
Doch bereits am 19. Juni erhielten wir vom K+S-Regionalmanagement interessante Informationen zur Historie des Bergbaus in Zieltz, die wir Ihnen heute zur Verfügung stellen:
Die Anfänge des Bergbaus in der Region rund um Zielitz gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Doch es brauchte mehrere Anläufe zum Aufbau des Werkes Zielitz auf der ergiebigen Kalisalzlagerstätte im nördlichen Sachsen-Anhalt. Was als wichtiger Devisenbringer in der DDR aufgebaut wurde, ist heute eines der modernsten und leistungsfähigsten Kaliwerke weltweit.
Der Beginn dieser Erfolgsgeschichte liegt weit mehr als 50 Jahre zurück. Bereits 1964 erfolgte symbolisch der erste Spatenstich als offizieller Beginn der Errichtung eines neuen Kaliwerkes auf der Lagerstätte „Scholle von Calvörde“ nördlich der Ortschaft Zielitz. Vier Jahre später wurde der VEB Kaliwerk Zielitz gegründet und kurz darauf begannen die Rohsalzförderung sowie der Ausbau der untertägigen Infrastruktur. Am 23. Juni 1973 meldete die Fabrik die Bereitschaft zur Aufnahme des Dauerbetriebes. Die Inbetriebnahme war ein Meilenstein in der Geschichte des Kaliwerks Zielitz.

Fünf Jahrzehnte Entwicklung
In den folgenden Jahren wurde am Standort Zielitz eine Vielzahl an technische Neuerungen eingeführt, wie zum Beispiel 1975 das Ladetransportfahrzeug (LTF) S 10000, das erstmals eine Transportmenge von 10 Tonnen ermöglichte, sowie 1976 der Grubenfunk. Mit den Fortschritten folgenden Jahre zählte das Werk bereits 1989 die 100-millionste Tonne Rohsalz in der Förderung.
Als einer der bedeutendsten Meilensteine gilt die Deutsche Wiedervereinigung und die Gründung der Zielitzer Kali AG. Im Jahr 1993 erfolgte der Zusammenschluss der ost- und westdeutschen Kaliindustrie, wodurch das Werk fortan als Standort der neuen Kali und Salz GmbH in Kassel agierte.
Durch umfangreiche Investitionen konnte sich das Werk kontinuierlich weiterentwickeln. Beispielhaft waren die Inbetriebnahmen der Untertage-Deponie 1995 sowie des Industriekraftwerkes und Heißlösebetriebes zur Produktion von hochreinem Kaliumchlorid KCl 99 ein Jahr darauf. Damit etablierte der Betrieb ein zweites Produktstandbein neben der Düngemittelproduktion.
Die Produktpalette erweiterte sich erneut im Jahr 2009, als das Kaliwerk eine zusätzliche Fabrikanlage in Betrieb nahm. Damit war es dem Werk möglich, hochreines Kaliumchlorid in Lebensmittelqualität herzustellen. Im selben Jahr ging die ESTA-Anlage, zur Anreicherung des Rohsalzes für die Schachtförderung, unter Tage an den Start. Und seit 2011 kommen zwei Teilschnittmaschinen zur Aus- und Vorrichtung im Grubenbetrieb zum Einsatz. Drei Jahre später, im Jahr 2014, folgte die Errichtung einer weiteren fortschrittlichen Anlage zur Produktion von hochreinem, kompaktiertem Kaliumchlorid: KCl 99 compacted.

Im Jahr 2019 meldete das Werk die Förderung der 400-millionsten Tonne des weißen Goldes.
Zuletzt, im Jahr 2021, wurde die Produktpalette im Spezialitätenbereich mit dem Bau der Montanalanlage erfolgreich erweitert. So markiert der Standort nach fünf Jahrzehnten der Weiterentwicklung und Innovation heute eines der weltweit modernsten und größten Kaliwerke.
Partner der Region
Allerdings reicht die Bedeutung dieses Werkes weit über diese technologischen Errungenschaften hinaus. Die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und die infrastrukturelle Entwicklung sind von enormer Tragweite. Der größte Einzelstandort der K+S ist nicht nur ein bedeutender regionaler Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb, sondern auch ein zentraler Baustein für die wirtschaftliche und demographische Entwicklung der Region rund um Zielitz. Durch die Arbeitsplätze im Werk hat der Standort die Beschäftigungslage in der Region positiv beeinflusst. Diese Tatsache bildet zudem die Grundlage für den lokalen Wohlstand, da das Einkommen der Mitarbeiter den Handel und die Dienstleistungsbranche in der Umgebung stimuliert.
Nicht zuletzt hat das Kaliwerk auch einen Einfluss auf die soziale Struktur der Region. Zahlreiche Menschen haben sich aufgrund der Beschäftigungsmöglichkeiten in der Nähe des Kaliwerks angesiedelt, was zu einem Bevölkerungswachstum führte. Dadurch wuchsen die Gemeinden und Nachbarschaften, die das soziale Leben und den Zusammenhalt in der Region bereichern.

Heute ist das Werk, bezogen auf die jährliche Fördermenge von etwa 12 Millionen Tonnen Rohsalz, eines der größten Kaliwerke der Welt. Die ergiebige Lagerstätte ermöglicht die Kaliproduktion am Standort bis weit über die Mitte dieses Jahrhunderts. Der Standort beschäftigt momentan knapp 2.000 Mitarbeiter und bildet rund 150 junge Menschen in sechs Ausbildungsberufen aus.

Das Werk feiert beging sein Produktionsjubiläum am 24. Juni mit einer großen Festveranstaltung. Mit Blick auf diesen Meilenstein in der Geschichte des Werkes freut sich Werkleiter Dr. Ulrich Scheele auf dieses besondere Event: „In den letzten 50 Jahren haben wir bewiesen, dass wir nicht nur erfolgreich Kali produzieren, sondern auch ein verantwortungsbewusster und engagierter Partner für die Gemeinden und die gesamte Region sind. Ich freue mich die Menschen an diesem historischen Tag bei uns begrüßen zu dürfen.“

Text: Thorsten Kowalowka, K+S-Regionalmanagement
Fotos: K+S
Datum: 19.06.2023