Fördermittelbescheid für alternative Holzbautechnologie an NOKERA in Sachsen-Anhalt

Geschrieben am von Freimut Hengst

Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister Sven Schulze hat am 6. Februar zwei Fördermittelbescheide über rund 14 Millionen Euro im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) an die NOKERA Wood Production GmbH übergeben. NOKERA betreibt in Möckern-Stegelitz die weltweit größte Produktionsstätte für Gebäude in serieller Holzbauweise mit einer Kapazität von 30.000 Wohneinheiten im Jahr. Insgesamt investiert das Unternehmen rund 230 Millionen Euro am Standort und schafft 270 Arbeitsplätze.

Minister Sven Schulze im Dialog mit Ralph Burkhardt, Vorstandsvorsitzender der NOKERA Management AG

Minister Sven Schulze: „Nokera leistet mit seinen Produkten einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Bauindustrie. Dank serieller Fertigung können Gebäude schneller errichtet und mehr Wohnraum zu bezahlbaren Preisen geschaffen werden. Der Wirtschaft in der Region verleiht das neue Werk einen Impuls. Für Sachsen-Anhalt steht die Investition in einer Reihe von jüngeren Ansiedlungen und Zukunftsprojekten großer global agierender Player.“

Ralph Burkhardt, Vorstandsvorsitzender der NOKERA Management AG, sagte: „Unsere Gebäude erzeugen mehr Energie, als sie verbrauchen. So wird die Bauindustrie selbst zum größten Unterstützer auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele. Wir freuen uns, mit unserer Vision einer nachhaltigen und fairen Zukunft auch einen Mehrwert für die Region zu schaffen. Ich danke Minister Schulze und dem Land Sachsen-Anhalt für ihre Unterstützung auf diesem Weg und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und die gemeinsame Erarbeitung zukünftiger Projekte.“

Hinter der Erfolgsgeschichte von NOKERA verbirgt sich eine strategische Allianz: Die NOKERA AG akquirierte erst im vergangenen Jahr die R+S Group aus Fulda und baute so ihre führende Marktposition aus, um die Energiewende im Gebäudesektor weiter voranzutreiben.

  • Die R+S Group wurde so hundertprozentige Tochtergesellschaft der NOKERA AG
  • Der Zukauf verstärkte die tief vertikal integrierte Wertschöpfungskette der NOKERA AG als größte skalierbare Plattform in der nachhaltigen, seriellen Fertigung mit dem Baustoff Holz
  • Über 3.000 Fachkräfte in den Bereichen Green Energy, Versorgungstechnik, Elektro, Sanitär und IT, verstärken mit der Übernahme das NOKERA Team
  • NOKERAs Portfolio erweiterte sich um TGA-Leistungen im Bereich der erneuerbaren Energien (Wärmepumpen und Photovoltaik) sowie um IT-Kompetenzen im Bereich BIM und smarter, digitaler Gebäudetechnologie
  • Ausbau der starken Marktposition der NOKERA AG mit einem Umsatz von über €500 Mio. in 2023Ralph
  • Ralph Burkhardt, bislang CEO der R+S Group, wurde neuer Vorstandsvorsitzender der NOKERA AG

Ziel war es, den steigenden Bedarf an nachhaltigem und bezahlbarem, förderfähigem Wohnraum sowie den Bedarf an klimafreundlicher Ausstattung des Gebäudesektors aus einer Plattform zu bedienen. Die Skalierung in diesen beiden Bereichen ist der entscheidende Schlüssel, um die Energiewende zügig und aktiv zu gestalten.

Entgegen dem Trend: Mit der Verschmelzung der Konzerne und der Investition hat die NOKERA AG (Schweiz) mit ihrer neuen Tochter aus Fulda beispielhaft mit Leben erfüllt, was Politik und Wirtschaft immer stärker fordern: Schaffung von Wohnraum mit nachhaltigen Baustoffen und einer Energiebilanz, die sich sehen lassen kann.

Das Musterhaus am Produktionsstandort bei Burg in Sachsen-Anhalt verschafft einen Eindruck, wie in “Lego-Bauweise” in moderner Holz-Architektur Baulücken gefüllt oder ganze neue Wohnquartiere entstehen können.

Durch den Einsatz der technischen und klimaneutralen Gebäudeausrüstung, wie Wärmepumpen und Photovoltaik, in seine serielle Gebäudeproduktion baut NOKERA die Kompetenzen rund um die smarte Digitalisierung des Gebäudesektors weiter aus. 

Peter Tesche, Mitglied der NOKERA-Geschäftsleitung, demonstrierte den Besuchern, wie in der Fertigungsline aus rohem Holz schrittweise montierbare Bauelemente gefügt werden.

In der Produktionsanlage kann in modularer Fertigungsstruktur mit moderner Technik aus wiederkehrenden Baugruppe variantenreich, schnell und flexibel nahezu jeder Kundenwunsch erfüllt werden.

Den Rohstoff Holz bezieht NOKERA aus einem Lieferantenpool aus ca. 70 km Entfernung zum Produktionsstandort. Die fertigen Häuser können sehr flexibel zum Einsatz kommen.

NOKERAs Alleinstellungsmerkmal ist die tief vertikal integrierte Wertschöpfungskette, durch die die Prozesseffizienz und Qualität gesteuert werden. Mit der Integration der R+S Group ergänzt NOKERA seine Leistungen nun um die serielle energetische Optimierung mit Photovoltaik und Solar, um das Energiemanagement und um smarte, technologiebasierte Gebäudeausstattung.

Roboter unterstützen die Fachkräfte im Produktionsprozess.
Auch das menschliche Wissen und Können haben bei NOKERA einen hohen Stellenwert. Hier erledigen ein gelernter Schweißer und ein Tischler aus der Region, was durch Roboter nicht geleistet werden kann.

Über 80% der Bestandteile eines Gebäudes fertigt NOKERA in Eigenleistung in Deutschland selbst. Es entstehen hochwertige, klimaneutrale Mehrgeschossbauten (KfW40 NH & DGNB-Goldstandard), die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen.

In seinem Vertrieb orientiert das Unternehmen überregional auf die gezielte Ansprache von Kommunen und Immobilienpartnern und geht davon aus, dass die Nachfrage an NOKERA-Häusern und ganzen Siedlungen in Anbetracht der Krise der übrigen Bauwirtschaft steigen wird.