Sonnenenergie für Laptop und Fahrrad: Energy Hub auf dem Campus Magdeburg wurde offiziell eingeweiht

Am 19. Februar 2024 wurde auf dem Campus Magdeburg der Hochschule Magdeburg-Stendal das praktische Ergebnis eines Entwicklungsprojektes für die Nutzung übergeben. Die Freischaltung übernahmen Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, und Prof. Dr. Manuela Schwartz, Rektorin der Hochschule.

Minister Armin Willingmann

Willingmann sagte: „Wenn Forschungsdrang auf finanzielle Unterstützung trifft, kann Innovatives entstehen. Ich freue mich, dass das vom Ministerium geförderte Entwicklungsprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal durch die heutige Einweihung des ersten ‚Energy Hub‘ einen wichtigen Meilenstein erreicht hat. Die potenziellen Anwendungsmöglichkeiten gehen dabei weit über das Laden von E-Bikes in Sachsen-Anhalts Naturparks hinaus. Denn pfiffige Lösungen für eine autarke, klimafreundliche Stromversorgung, die sich mit relativ geringem Aufwand errichten lassen und obendrein optisch ansprechend sind, könnten an vielen Orten der Welt mit schlechter Stromanbindung zum Einsatz kommen. Auch wenn dies für den Campus in Magdeburg gerade nicht zutrifft, können sich Studierende, Lehrende, Besucher und Gäste am ‚Energy Hub‘ doch erneut von der Innovationskraft der Hochschule überzeugen. Hier gibt es Forschung und Lehre zum Anfassen.“
Der Minister lobte die Entwickler, dass sie den geplanten finanziellen Rahmen von rund 103.000 Euro für das vom Energieministerium geförderten Projekt nicht völlig ausgeschöpft hatten.

Prof. Dr.-Ing. Przemyslaw Komarnicki

Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Przemyslaw Komarnicki vom Institut für Elektrotechnik der Hochschule Magdeburg-Stendal hat sein Team ein Energy Hub realisiert. Auf dem Campus Magdeburg können nun E-Fahrräder oder mobile Endgeräte mit elektrischer Energie aus alternativen Energiequellen geladen werden. Ziel des Projekts ist es, eine dezentrale und autarke Lösung an schwer zugänglichen Netzstandorten wie Freizeit- oder Naturparks zu entwickeln und aufzuzeigen. Wichtig ist dabei die Kombination von schwankenden Energiequellen (hier die Sonne) mit dazu passenden Energiewandlern und Batteriespeichern wie auf dem Campus mit einem Speichervermögen von etwa 10 kW/h. Professor Komarnicki räumte auf Anfrage der WIRTSCHAFTSPOST ein, in Sachsen-Anhalt könnten in Naturschutzgebieten und an anderen touristischen Orten zahlreiche Energy Hubs seiner Bauart zum Einsatz kommen. Allein in Magdeburg könne er sich fünf Energy Hubs vorstellen.

Sachsen-Anhalt ist ein Bundesland, das sich durch ein gut ausgebautes und vielseitiges Netzwerk von Fahrradstrecken und touristischen Radwanderwegen auszeichnet. In den vergangenen Jahren wurde eine stetig steigende Anzahl an elektrifizierten Fahrrädern vermerkt. Jedoch fehlt es an den Fahrradrouten an ausreichenden Lade- und Nachladepunkten. Diese Herausforderung versucht das Vorhaben E-Hub durch eine flexible und nachhaltige Lösung zu bewältigen.

Der obligatorische Scherenschnitt am roten Band mit Prof. Dr. Manuela Schwartz, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal (links), einer Bundestagsabgeordnetin und Minister Willingmann.

Der „Energy Hub“ ist eine dezentrale, autarke Lösung für Ladeinfrastruktur an schwer zugänglichen Netzstandorten. Er vereint regenerative Stromerzeugung aus Photovoltaik mit passenden Energiewandlern und einem Batteriespeicher zur Überbrückung sonnenarmer Zeiten. Auf dem Magdeburger Campus wurden zwölf Solarmodule mit einer Gesamtleistung von gut 5,3 Kilowatt-Peak, eine Wasserstoff-Brennstoffzelle mit einer Ausgangsleistung von 125 Watt sowie ein Speicher mit einer Kapazität von rund 10 Kilowattstunden verbaut. Geladen werden können E-Bikes, E-Roller und mobile Endgeräte über vier Steckdosen und acht USB-Anschlüsse.

Mehr Informationen unter folgenden Adressen:
www.h2.de
www.mwu.sachsen-anhalt.de