Ruhiges Fahrwassser bei der Weber Magdeburg GmbH

Mit einer Mahnwache am Firmensitz in Herzogenaurach konnte die REGE-Belegschjaft mit Unterstützung der IG Metall im Jahr 2004 die Schließung des ehemaligen SKL-Standortes in Magdeburg verhindern.

Die ca. 200 Beschäftigten der Weber Magdeburg GmbH waren zunächst darüber besorgt, was aus ihrem Standort wird. Hintergrund der Befürchtungeni war, dass die Muttergesellschaft, die Weber Automotive GmbH, im Juli 2019 einen Insolvenzantrag gestellt hatte. Seither wird die Insolvenz in Eigenverwaltung für die Muttergesellschaft betrieben. Positiv ist, dass sich die Weber Magdeburg GmbH nach wie vor nicht in der Insolvenz befindet und derzeit ein positives Betriebsergebnis aufweist. Siegfried Goldschmidt, Betriebsratsvorsitzender des Magdeburger Unternehmens betont, dass im früheren SKL-Betrieb alle Betriebsvereinbarungen in Kraft sind, Löhne und Gehälter pünktlich gezahlt werden und und alle Mitarbeiter wohlauf sind. Auch nach Auskunft des Generalbevollmächtigten der Insolvenzkanzlei GRUB BRUGGER müssen sich die Beschäftigten in Magdeburg und deren Geschäftspartner des Unternehmens diesmal keine Sorge um den Magdeburger Standort machen. Der Verwalter ist mit mehreren Kaufinteressenten im Gespräch und geht davon aus, dass der Standort in Magdeburg erhalten bleibt. Axel Weber, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Magdeburg-Schönebeck, erklärte gegenüber der Presse, dass die Metallerinnen und Metaller, wie schon einmal 2004, damals noch unter der Firmierung REGE Motorenteile GmbH & Co.KG, geschehen, entschlossen sind, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für den Erhalt der Arbeitsplätze am Standort Magdeburg zu kämpfen, sollte dies wieder nötig werden.

Der frühere Unternehmensteil des Schwermaschinenbaukombinates „Karl-Liebknecht“ (SKL) war in den 90er Jahren privatisiert und unter dem Namen REGE Motorenteile GmbH als Tochtergesellschaft des INA-Konzerns weitergeführt worden. Doch der Frieden währte nicht lange. Im Jahr 2000 wurde REGE mit mehreren Standorten und Gesellschaften als Tochtergesellschaft von der
Schaeffler Gruppe erworben. Vor der Veräußerung der REGE-Gruppe 2008 wurde das Werk Magdeburg 2007 als Schaeffler Motorenelemente GmbH & Co. KG in die Sparte Schaeffler Gruppe Automotive integriert. Schaeffler verkaufte die Zylinderkopffertigung in Magdeburg im Jahre 2016 an die Weber-Gruppe mit Sitz in Makdorf, um sich angeblich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Rückblick:
Der frühere Unternehmensteil des Schwermaschinenbaukombinates „Karl-Liebknecht“ (SKL) war in den 90er Jahren privatisiert und unter dem Namen REGE Motorenteile GmbH als Tochtergesellschaft des INA-Konzerns weitergeführt worden. Doch der Frieden währte nicht lange. Im Jahr 2000 wurde REGE mit mehreren Standorten und Gesellschaften als Tochtergesellschaft von der Schaeffler Gruppe erworben. Vor der Veräußerung der REGE-Gruppe 2008 wurde das Werk Magdeburg 2007 als Schaeffler Motorenelemente GmbH & Co. KG in die Sparte Schaeffler Gruppe Automotive integriert. Schaeffler verkaufte die Zylinderkopffertigung in Magdeburg im Jahre 2016 an die Weber-Gruppe mit Sitz in Makdorf, um sich angeblich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Aus der Geschichte des Kampfes der Belegschaft:
Der Kampf um die Arbeitsplätze des früheren SKL-Betriebes hat bereits eine lange Tradition. Nachdem die Geschäftsleitung der REGE Motorenteile GmbH und Co. KG im März 2004 angekündigt hatte, den Standort Magdeburg zu schließen und die Produktion nach Eisenach und Witzenhausen zu verlagern, hatten sich die Kolleginnen und Kollegen zum Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze entschlossen.
Nach vielen Protestveranstaltungen und Betriebsversammlungen in Magdeburg hatte die Belegschaft mit Unterstützung der IG Metall ab dem 21. Juni 2004 eine Mahnwache vor der Konzernzentrale der INA Schaeffler KG in Herzogenaurach eingerichtet.
Mehr als 7 Wochen waren täglich mehrere Dutzend Beschäftigte aus Magdeburg vor den Toren der INA Konzernzentrale, um die Schließung ihres Standortes zu verhindern. Dabei erfuhren sie große Solidarität seitens der Herzogenauracher Bürger und vieler Betriebe aus ganz Deutschland. Nicht selten brachten Betriebsräte, die ihre Solidaritätsadressen übermittelten, zum Ausdruck, dass der Kampf um REGE zum Symbol gegen Arbeitsplatzvernichtung geworden ist.
Nach langwierigen Verhandlungen und zäher Auseinandersetzung hatte die Vernunft gesiegt. Der REGE Standort Magdeburg blieb erhalten und hatte mit der Eingliederung in die Schaeffler-Gruppe wieder seine Berechtigung.