IHK-Bezirk Leipzig: Lieferengpässe, Preisanstieg und Fachkräftemangel

(Leipzig, 18. 10. 2021) Im Zuge der Aufhebung bzw. Reduzierung der Corona-Beschränkungen hat sich die wirtschaftliche Situation in der regionalen Wirtschaft in den vergangenen Monaten erheblich verbessert. Sowohl die Geschäftslage als auch die Erwartungen der Unternehmen zeigen nach oben und erreichen den jeweils höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Die Erholung ist aktuell in allen Wirtschaftsbereichen erkennbar. Der IHK-Geschäftsklima-Index1 steigt kräftig um 25 auf 126 Punkte. Jedoch nehmen auch die geschäftlichen Risiken zu. Vor allem dauerhafte Lieferengpässe, steigende Preise und der Fachkräftemangel bremsen zunehmend die geschäftliche Entwicklung der Unternehmen aus.

Zu diesem Ergebnis kommt die Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig im Herbst 2021, an der sich 652 Unternehmen aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt fast 39.000 Beschäftigten beteiligt haben. Die Befragung fand im Zeitraum 6. bis 24. September 2021 statt.

Zu diesem Ergebnis kommt die Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig im Herbst 2021, an der sich 652 Unternehmen aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt fast 39.000 Beschäftigten beteiligt haben. Die Befragung fand im Zeitraum 6. bis 24. September 2021 statt.

Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig: „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die gewerbliche Wirtschaft in eine ihrer schwersten Krisen gestürzt. Viele Unternehmen konnten nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Mit dem Abbau der Corona-Beschränkungen hat sich die Situation in vielen Branchen nun endlich gebessert. Die wachsende Zuversicht der Unternehmen muss seitens der Politik jetzt dringend mit verlässlichen und stabilen Rahmenbedingungen flankiert werden. Nach der Bundestagswahl sind dazu rasche Koalitionsverhandlungen und eine zügige Regierungsbildung anzumahnen. Von der Bundespolitik werden Entschlossenheit und Zukunftsfähigkeit gefordert, um mit Digitalisierung, Klimaschutz und Fachkräftemangel die wichtigsten Zukunftsthemen der Wirtschaft zu bewältigen. Dafür bedarf es umfangreicher öffentlicher und privater Investitionen. Ebenso müssen Wachstumsbremsen, wie komplexe Regulierungen, langwierige Genehmigungsverfahren und praxisferne Vorgaben endlich abgebaut werden.“

Kristian Kirpal, Bildquelle: IHK Leipzig

Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig: „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die gewerbliche Wirtschaft in eine ihrer schwersten Krisen gestürzt. Viele Unternehmen konnten nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Mit dem Abbau der Corona-Beschränkungen hat sich die Situation in vielen Branchen nun endlich gebessert. Die wachsende Zuversicht der Unternehmen muss seitens der Politik jetzt dringend mit verlässlichen und stabilen Rahmenbedingungen flankiert werden. Nach der Bundestagswahl sind dazu rasche Koalitionsverhandlungen und eine zügige Regierungsbildung anzumahnen. Von der Bundespolitik werden Entschlossenheit und Zukunftsfähigkeit gefordert, um mit Digitalisierung, Klimaschutz und Fachkräftemangel die wichtigsten Zukunftsthemen der Wirtschaft zu bewältigen. Dafür bedarf es umfangreicher öffentlicher und privater Investitionen. Ebenso müssen Wachstumsbremsen, wie komplexe Regulierungen, langwierige Genehmigungsverfahren und praxisferne Vorgaben endlich abgebaut werden.“

Zahlen und Fakten

Seit dem Frühjahr 2021 hat sich die Geschäftslage der Unternehmen erwartungsgemäß stark verbessert, da seitdem viele Corona-Beschränkungen aufgehoben wurden. Zwar sind weiterhin Unterschiede im Tempo der wirtschaftlichen Erholung zwischen den Branchen auszumachen, aber insgesamt sind die Vorzeichen eindeutig positiv. Im Ergebnis steigt der Lage-Saldo um 30 auf 38 Prozentpunkte und liegt damit deutlich über dem Vorjahresstand, als die Konjunktur ein kleines Zwischenhoch erreichte. Trotz der Verbesserung haben viele Unternehmen die Auswirkungen der Corona-Krise jedoch noch längst nicht überwunden.

Deutlich im Aufwärtstrend befinden sich auch die Geschäftserwartungen der Unternehmen. Die Zuversicht ist branchenübergreifend stark angestiegen und basiert auf der Hoffnung, dass es im Zuge des Impffortschrittes keinen erneuten Lockdown geben wird. Der Saldo der Geschäftsaussichten legt um 21 auf +15 Prozentpunkte zu und erreicht bereits wieder das Vor-Corona-Niveau. Dennoch machen den Firmen aktuell eine Vielzahl von Risiken zu schaffen. So behindern Lieferengpässe und stark steigende Rohstoff-, Kraftstoff- und Energiepreise sowie fehlende Fachkräfte den konjunkturellen Aufschwung zunehmend.

Während sich die Investitionsaktivitäten der Unternehmen seit Beginn der Corona-Pandemie vielfach auf ein Minimum beschränkten, zeigen die Planungen im Zuge der verbesserten Geschäftsaussichten wieder nach oben. So klettert der Anteil der Betriebe mit steigenden Investitionsausgaben um sieben auf 26 Prozent, während der Anteil mit sinkendem Investitionsbudget von 16 auf 12 Prozent zurückgeht. Der Saldo von 14 Prozent- punkten erreicht damit bereits das Vor-Krisen-Niveau (Jahresbeginn 2020: 14 Punkte).

m Zuge der stark verbesserten Prognosen zeigt nunmehr auch wieder die Personalnachfrage nach oben. Mehr als jedes vierte Unternehmen plant zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Nur noch 10 Prozent gehen von einem Personalrückgang aus. Der Saldo erhöht sich um 10 auf +17 Prozentpunkte. Die Nachfrage steigt derzeit in allen Wirtschaftsbereichen an, so dass die coronabedingte Kurzarbeit weiter zurückgehen dürfte. Dagegen melden die Unternehmen in vielen Branchen bereits große Probleme bei der Besetzung ihrer offenen Stellen. Besonders im Gast-, Bau- und Verkehrsgewerbe fehlen vielerorts Fach- und Arbeitskräfte.

Im Zuge der aktuellen konjunkturellen Erholung haben sich die geschäftlichen Risiken deutlich verschoben. Nicht mehr die „Inlandsnachfrage“, sondern der „Fachkräftemangel“ ist nunmehr mit 52 Prozent der meistgenannte Risikofaktor der hiesigen Unternehmen. Die „Arbeitskosten“ belegen mit 45 Prozent weiterhin den zweiten Rang, gleichauf mit der „Entwicklung der Rohstoffpreise“, die in der Bewertung kräftig zugelegt hat und für immer mehr Firmen zum Problem wird. Auch die Relevanz der Faktoren „Entwicklung der Kraftstoff- sowie der Energiepreise“ steigen im Risikoradar der Betriebe seit einem Jahr kontinuierlich an.

Detaillierte Ergebnisse zu den einzelnen Wirtschaftsbereichen sowie gesonderte Auswertungen für die Landkreise Nordsachsen und Leipzig finden Sie online unter: www.leipzig.ihk.de/konjunktur