Spatenstich für SuedOstLink-Konverter bei Wolmirstedt

Start eines wichtigen Netzausbauprojektes für die Energiewende

Am 21. März 2023 ist es soweit: Der Spatenstich für den Konverter des SuedOst-Link – eines der wichtigsten Netzausbauprojekte für die Energiewende im Osten Deutschlands – soll im Beisein von Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, dem Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff sowie weiteren Ehrengästen erfolgen.

Der Konverter im Umspannwerk Wolmirstedt bei Magdeburg wandelt Wechsel- in Gleichstrom um und bildet den Startpunkt für ein rund 540 Kilometer langes Höchstleistungskabel, den sog. SuedOstLink (SOL) zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Landshut in Bayern. Er wird künftig große Mengen Strom aus den Windparks an Land in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie den Windparks in Nord- und Ostsee zuverlässig in den Süden Deutschlands transportieren. Damit wird die Versorgung von mehreren Millionen Privathaushalten und Wirtschaftsbetrieben mit Elektrizität sowie die Stabilität des deutschen und europäischen Stromnetzes gesichert.

Vom Spatenstich dieses wichtigen Bauprojektes für die Energiewende werden wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, natürlich ausführlich berichten.

Zum Betreiber 50Hertz

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Unser Höchstspannungsnetz hat eine Stromkreislänge von über 10.000 Kilometern – das ist die Entfernung von Berlin nach Rio de Janeiro. Das 50Hertz-Netzgebiet umfasst die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. In diesen Regionen sichert 50Hertz mit rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen. 50Hertz ist führend bei der sicheren Integration Erneuerbarer Energien: In unserem Netzgebiet wollen wir bis zum Jahr 2032 übers Jahr gerechnet 100 Prozent Erneuerbare Energien sicher in Netz und System integrieren. Anteilseigner von 50Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW Bankengruppe mit 20 Prozent. Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.

Einige Informationen zum Gesamtvorhaben

Im als SuedOstLink bekannten Vorhaben 5 ist der Neubau einer Leitung zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) von Sachsen-Anhalt nach Bayern geplant. Die Verbindung zwischen den Umspannwerken Wolmirstedt und Isar soll als Erdkabel realisiert werden. Es handelt sich dabei um den sogenannten Korridor D des Netzentwicklungsplans.

Das Vorhaben ist erforderlich, da es durch einen massiven Zubau erneuerbarer Energien in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen zu Engpässen im Stromtransport nach Bayern kommt. Dort werden die noch verbliebenen Atomkraftwerke endgültig vom Netz gehen. Überdies reduziert das Vorhaben Ringflüsse von Nordostdeutschland durch Polen und Tschechien nach Südeutschland.

Da es sich beim Sued­Ost­Link um eine Gleichstromverbindung handelt, kann die Leitung nicht abschnittsweise, sondern nur als Ganzes in Betrieb genommen werden. Die Gesamtlänge der Erdkabel-Trasse (Gleichstrom (2 GW) | 525 kV) beträgt etwa 538 km und soll, so der Plan, bereits 2027 ihren Betrieb aufnehmen.


Nachtrag: Erweiterung der Trasse SuedOstLink durch den nördlich anschließenden SuedOstLink+

Im Rahmen des weiteren Ausbaus ist eine weitere Leitungsverbindung zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung vorgesehen. Die Leitung soll Strom von Suchraum Klein Rogahn westlich von Schwerin nach Isar bringen. Den nördlichen Teil der Leitung zwischen Suchraum Klein Rogahn und dem Landkreis Börde bei Magdeburg plant 50Hertz als SuedOstLink+. Für diesen Teil ist ein neues, eigenständiges Planungs- und Genehmigungsverfahren erforderlich.

Die Bundesnetzagentur hatte am 27. Februar 2023 die Antragskonferenz für den SuedOstLink+ in Salzwedel ausgerichtet. Über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmen fanden den Weg in das Kulturhaus der Hansestadt, um Hinweise zum Antrag auf Bundesfachplanung zu geben. 

Diskutiert wurde ein breites Themenspektrum rund um umweltfachliche Belange, Technologie und das Genehmigungsverfahren. Wertvolle Hinweise erhielten Behörde und Vorhabenträger beispielsweise zu munitionsbelasteten Böden, Neuausweisungen von Windeignungsgebieten, Qualmwasserbereichen und Vogelvorkommen.

Einen kurzen Bericht von Andreas Richter, OrtsTV Barleben, finden Sie dazu in unserer VideoBox.