WIRTSCHAFTSPOST-SPÄTSOMMERTOUR: Dreitägiges Drömlingsfest im niedersächsischen Brome

Im Beisein von Staatssekretär Thomas Wünsch und Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer ist am 8. September das dreitägige Drömlingsfest im niedersächsischen Brome eröffnet worden. Noch bis zum Sonntag drehte sich hier alles ums Biosphärenreservat – von der Ernennung neuer Junior-Ranger und Tipps zum Nistkastenbau über ein Rendezvous mit Uhu Locke bis hin zu Tierstimmen-Rätsel und Gesundheitswandern. Zudem präsentierten sich Vereine, Verbände und Unternehmen aus der Drömlings-Region mit Workshops und regionalen Produkten; abgerundet wurde das Fest von einem bunten Bühnenprogramm.

Die Minister Prof. Dr. Armin Willingmann für Sachsen-Anhalt und Olaf Lies für Niedersachsen hatten bereits im Mai 2022 im Rahmen der Umweltministerkonferenz die letzten noch fehlenden Unterschriften unter den Antrag auf Anerkennung des Drömlings als länderübergreifendes UNESCO-Biosphärenreservat gesetzt.

Die beiden voran gegangenen Drömlingsfeste in Kunrau im Jahr 2019 sowie in Oebisfelde 2020 und 2021 hatten längst gezeigt, dass sich der Zusammenschluss zahlreicher Akteure aus fünf Landkreisen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt positiv auf die Region ausgewirkt hat. Teil 2 des Drömlingsfestes 2.0 fand als dreitägiges Event vom 17. – 19. Juni 2022 in Oebisfelde an der Sumpfburg statt.

Besonderes Highlight zur Eröffnung: die Übergabe der Urkunde zur UNESCO-Anerkennung des länderübergreifenden Biosphärenreservats Drömling. Nachdem der Internationale Koordinierungsrat des Programms „Man and the Biosphere“ (MAB) Mitte Juni 2023 in Paris die positive Entscheidung verkündet hatte, überreichte der Vorsitzende des deutschen MAB-Komitees, Dr. Stefan Lütkes, die Urkunde am 8. September an den Leiter des UNESCO-Biosphärenreservates, Fred Braumann.

Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt sagte: „Die Anerkennung durch die UNESCO ist der Ritterschlag für unsere erheblichen, länderübergreifenden Anstrengungen zum Naturschutz im Drömling. Die nachhaltige Entwicklung dieser einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft erhält durch das UNESCO-Gütesiegel einen zusätzlichen Impuls. Im Drömling sollen Klima- und Naturschutz künftig noch stärker mit nachhaltiger Wirtschaft, regionaler Identität und Bildung verbunden werden. Das darf gern gefeiert werden.“

Von links nach rechts im Rampenlicht: 
Landrat Landkreis Gifhorn, Herr Tobias Heilmanni,
Vorsitzender des deutschen MAB-Nationalkomitees, Herr Dr. Stefan Lütkes,
Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt, Herr Thomas Wünsch,
Minister des niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Herr Christian Meyer,
Bürgermeister des Flecken Brome, Herr Lothar Hillmer,
Bürgermeister der Samtgemeinde Brome, Herr Wieland Bartels,
Leiter des Biosphärenreservates Drömling, Herr Fred Braumann,
Regionalmanagerin im Biosphärenreservat Drömling und Verantwortliche für das Drömlingsfest, Frau Juliane Ruttkowski

Biosphärenreservate dienen dem Naturschutz und sind darüber hinaus Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Das „UNESCO Biosphärenreservat Drömling“ umfasst eine Fläche von 45.220 Hektar; davon liegen rund drei Viertel (34.070 Hektar) in Sachsen-Anhalt und etwa ein Viertel (11.150 Hektar) im benachbarten Niedersachsen.

Für die länderübergreifende Entwicklung des „UNESCO-Biosphärenreservates Drömling“ ist die Reservatsverwaltung in Oebisfelde (Landkreis Börde) zuständig. Sie wird personell und finanziell gestärkt, um Aufgaben wie Gebietsbetreuung, Umweltbildung, Beratung und Regionalentwicklung auch für die niedersächsischen Flächen zu übernehmen.

Eröffnung des Drömlingsfestes durch den Leiter des Biosphäerenreservates Drömling, eingestimmt mit Musik der Hofmusikanten aus Isenbüttel.
Schon am Eingang zur Burg von der Hauptstraße Brome fühlten sich viele Besucher von den Klängen der kleinen Bühne angezogen, um die warmen Sommertage zu genießen.



Am Aktionsstand des Biosphärenreservates bauten zertifizierte Natur- und Landschaftsführer mit Kindern Nistkästen für Vögel.


Fachkundige Erklärungen für Groß und Klein zum Thema Insekten gab es auch am Stand des Naturschutz Bromer Land e.V.

Der Drömling ist geprägt von ausgedehnten Grünlandflächen, Feuchtwäldern sowie einem engen Netz von Gräben mit einer Gesamtlänge von rund 2.200 Kilometern. Etwa 16.800 Hektar werden von Niedermooren und Anmooren eingenommen. In der vielfältigen Landschaft finden sich auf engstem Raum seltene Pflanzen- und Tierarten wie Fischotter, Seeadler oder Schilfrohrsänger. Auch Biber, Laub- und Moorfrosch sowie die Libellenart Große Moosjungfer haben hier Rückzugsorte.

Das inzwischen dritte Drömlingsfest wird von den Umweltministerien aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie dem Biosphärenreservat unterstützt. Die Premiere fand 2019 am Schloss Kunrau (Altmarkkreis Salzwedel) statt; die zweite Auflage dann 2021/22 auf dem Burggelände Oebisfelde.

Zu Gast war auch eine polnische Delegation aus dem Partner-Naturpark Welski im polnischen Lidzbark sowie aus dem Naturpark Jerzwald und aus der Universität Warminsko-Mazursiki. Mit diesen Akteuren besteht eine Kooperation im Bereich Wildbienen und Honigbienen. “Bei einem Besuch im Oktober konnten wir uns in Polen ein Bild von den Projekten und von der Arbeit dort machen. Bei dem diesmaligen Austausch konnten wir unsere Projekte vorstellen und wieder viele Erfahrungen austauschen. Ein Programmpunkt im Rahmen des Besuches vom 06. – 10.09.2023 war natürlich auch das Drömlingsfest, verbunden mit der feierlichen Übergabe der UNESCO-Anerkennung” informierte Sabine Wieter vom Biosphärenreservat Drömling.

Polnische Delegation aus dem Partner-Naturpark Welski im polnischen Lidzbark sowie aus dem Naturpark Jerzwald und aus der Universität Warminsko-Mazursiki.

Aufgrund anderer Verpflichtungen konnte Ihre WIRTSCHAFTSPOST in diesem Jahr nur den Ausklang des dreitägigen Events am Sonntag aktiv miterleben. Unser besonderer Dank gilt deshalb Frau Sabine Wieter, Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit/Umweltbildung des Biosphärenreservats Drömling, die uns mit Bildern und Textbausteinen einen Eindruck von dem Event vermittelte.

Doch die Wolfshunde blieben aufmerksam, ließen aber alle Besucher brav passieren.



Tierische Akteure: Wolfshunde


Das Glücksrad der IG Metall verhalf manchen Passanten zu unerwarteten Preisen.

Auch die Kolleginnen und Kollegen der IG Metall Wolfsburg wurden nicht müde, neue Mitglieder unter den Besuchern zu werben.

Die große Bühne ließ am Sonntag nur noch ahnen, dass am Wochenende hier die Gruppe Karat und andere kulturellen Angebote für tolle Stimmung gesorgt hatten. Auch am Fischbrötchenstand und bei anderen regionalen Anbietern herrschte ein wenig Enttäuschung über den ruhigen Ausklang des Events.
Auf dem Heimweg vom Fest bildeten sich am Sonntag auffällige Wartekollektive vor dem Eiscafe Guzzo – nur ein Beweis dafür, dass der Tourismus und die Gastronomie in Brome vom Drömlingfest profitieren konnten.

Bildrechte: Biosphärenreservat Drömling

Mehr unter www.droemlingsfest.de
www.biosphaerenreservat-droemling.de